Pflege und Beruf im Einklang

Kurzinfos

Projektpartner: HeurekaNet - Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V., BUPNET - Bildung und Projekt Netzwerk GmbH und Conseil et Ressource pour les Groupements d’Employeurs (Frankreich)

Förderer: Land Brandenburg

Projektlaufzeit: 01.10.2025 bis 31.03.2026

Projektkoordination: Michael Hacker & Dr. Franziska Trauzettel

Projektmitarbeiter*innen: Andreas Schulte-Hemming

Überbetriebliche Modelle zur Förderung der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Pflege

Projektbeschreibung

Das Land Brandenburg steht u.a. durch den demografischen Wandel vor erheblichen beschäftigungspolitischen Herausforderungen. Die Mehrzahl der Pflegebedürftigen wird zu Hause gepflegt, viele der pflegenden Angehörigen sind (noch) erwerbstätig. Diese Doppelbelastung führt oft zu hohen physischen und psychischen Belastungen. Viele Erwerbstätige reduzieren deshalb ihre Arbeitszeit oder geben ihre Tätigkeit vollständig auf. Frauen, die mehrheitlich die Sorgearbeit übernehmen, sind besonders betroffen, die Gefahr der Altersarmut aufgrund des Rückgangs des Einkommens und der eigenen Rente steigt. In den kommenden Jahren wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter deutlich absinken, bereits heute können viele offene Stellen nicht besetzt werden, die Zeitkonkurrenz zwischen Beschäftigung und privater Sorge- bzw. Pflegearbeit wird sich verschärfen. Deshalb gewinnen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege weiter an Bedeutung. Die Kosten durch Fehlzeiten und Neueinstellungen machen betriebliche Lösungen auch wirtschaftlich attraktiv.

Projektansatz

Das Projekt verfolgt einen überbetrieblichen Ansatz: Statt sich auf einzelne Unternehmen zu beschränken, werden Kooperationen zwischen Betrieben und regionale Lösungsmodelle untersucht. Vereinbarkeit wird als strategische Herausforderung für Unternehmen, den regionalen Arbeitsmarkt und lokale Versorgungsstrukturen betrachtet. Kernziel ist die Recherche und Einordnung überbetrieblicher Vereinbarkeitsmodelle aus Brandenburg, Deutschland und Europa. Die Bewertung erfolgt anhand von allgemeingültigen und regionalspezifischen Kriterien.

Ergebnisse und Transfer

Das Projekt mündet in eine Machbarkeitsanalyse mit Empfehlungen zur Erprobung eines überbetrieblichen Modells im Land Brandenburg. Der Abschlussbericht bietet praxisnahe Handlungsoptionen und klärt, welche Wirkungen für Beschäftigte, Unternehmen und Regionen erwartet werden können. Die Projektaktivitäten sensibilisieren zentrale Akteure – Beschäftigte, Führungskräfte, Gewerkschaften, Verbände und Regionalentwickler – für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Durch die Kombination betrieblicher und regionaler Maßnahmen werden wirksame Lösungen geschaffen, die sowohl die Fachkräftesicherung unterstützen als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhöhen.