Wo wir herkommen

tamen. ist 1993 aus einem großen Bildungsträger hervorgegangen. Gegründet von zwölf Menschen mit sehr unterschiedlichen fachlichen Hintergründen arbeiteten anfangs acht der Gründerinnen und Gründer im Unternehmen.

In den Gründungsjahren prallten die gesellschaftspolitischen Vorstellungen, wie der Transformationsprozess in der ehemaligen DDR gestaltet werden kann, heftig aufeinander: Was nützt der Import westdeutscher Bildungsgänge den Menschen, deren Betriebe geschlossen werden? Was hilft es, 60 Rechtsanwalts- und Notariatsgehilfinnen auszubilden, wenn in dem Ort nur ein Notar ansässig ist? Wem ist damit geholfen, wenn das alte Gutshaus für 1 DM privatisiert und mit Arbeitsfördermaßnahmen renoviert wird, dann jedoch leer steht?

Aufbruch im Umbruch

Wir wollten es – trotz widriger Bedingungen – anders machen: Aus den Beständen von Produktionsgenossenschaften und Betrieben kompetente Handwerksbetriebe aufbauen, Menschen befähigen, ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen, soziale Einrichtungen bewahren und weiterführen.

Trotz alledem: tamen. bedeutet trotzdem.

  • Wir wollten selbstbestimmt arbeiten.
  • Wir wollten Kinder großziehen und trotzdem die Welt mitgestalten.
  • Wir wollten etwas Sinnvolles tun, das wir auch unseren Kindern erklären können.
  • Wir wollten mitgestalten und mitarbeiten beim großen Umbruch und das Unsere dazutun, dass dies zumindest an manchen Stellen gelingt.

Das war in der Gründungsphase unser Antrieb und daran hat sich bis heute nichts geändert. Manche Fragestellungen sind geblieben, andere sind über die Zeit hinzugekommen. Es bleibt wichtig, den Gründergeist der Solidarität und der Ermutigung zu bewahren und immer wieder zu erneuern.

Drei Jahrzehnte mittendrin

In den ersten 10 Jahren der tamen.-Geschichte konnten wir unsere Erfahrungen aus dem Transformationsprozess der 1990er Jahre in viele spannende und teilweise auch turbulente internationale Partnerschaften einbringen. In den ersten Jahren der EU-Strukturfondsförderung in Brandenburg haben wir mit als erste internationale Austauschprojekte in der Arbeitsmarkt- und Gleichstellungspolitik umgesetzt und konnten so viele neue Ideen mitbringen und neue Wege für Brandenburg aufzeigen.

Im zweiten Jahrzehnt haben wir uns viel mit den französischen Arbeitgeberzusammenschlüssen (AGZ) beschäftigt. Wir haben uns die Frage gestellt, wie die Idee der Unternehmenskooperationen im Personalbereich aus dem einen Rechtskreis in den anderen übertragbar wäre. So ganz einfach ging das nicht, aber der Gedanke ist bis heute aktuell und wird möglicherweise ein Weg, mit dem zunehmenden Arbeitskräftemangel umzugehen.

In der dritten Dekade unseres Bestehens haben wir uns in mehreren großen Projekten mit Quartiersentwicklung und lokaler Ökonomie, aber auch mit Umwelt- und Energiethemen befasst – sind also nach einem großen Bogen zu den Ursprüngen zurückgekehrt. Die zurückliegenden Jahre sind zudem geprägt durch viele Projekte, mit denen wir Pflegeorganisationen unterstützen und regionale Versorgungsstrukturen weiterentwickeln.

Ins nächste Jahrzehnt

Die Gründergeneration zieht sich langsam zurück. Sie und die später dazugekommenen Kolleginnen und Kollegen sind überzeugt von den Werten und Haltungen, für die tamen. von Beginn an steht. Im Jahr 2020 haben wir uns mit Wertewandel – soziale Innovation und demokratische Entwicklung e.V. zusammengeschlossen. Dadurch konnten wir unser Fundament stärken und eine Basis legen, um Ideen und Ziele für die Zukunft mit voller Energie zu verfolgen.