Wer macht eigentlich was?
16. September 2024
Wir stellen uns und unsere Arbeit vor. Heute: BEB Ökumenisches Bildungsforum für energieeffiziente Bestandssanierung
Interview mit Sigrid Wölfing über die Arbeit im Projekt.
Wie entstand die Idee?
Der Ausgangspunkt unseres Projekts war das anstehende Klimaschutzgesetz der EKBO (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg, Schlesische Oberlausitz), das kurz nach dem Beginn unseres ersten Projekts Ende 2020 verabschiedet wurde. Demnach müssen alle Gemeinden, die ja Eigentümerinnen ihrer Gebäude sind, eine CO2 Abgabe in einen Klimaschutzfonds einzahlen. Für die Kirchen ist das kein so großes Problem, da viele, besonders in Brandenburg, nicht beheizt sind, aber für die oft älteren Gemeindehäuser schon. Die erste Reaktion war, die Gebäude energetisch zu sanieren, es entstand die Idee, den überwiegend ehrenamtlich Verantwortlichen fachlichen Rat an die Hand zu geben und sie mit Baufachleuten zusammenzubringen und so ein Kompetenzzentrum aufzubauen. Durch Corona mussten wir dann alles digital organisieren, so dass wir eine ganze Reihe von Informationsveranstaltungen per Zoom organisiert haben. So entstand ein Netzwerk aus Kirchenverantwortlichen, Architektinnen und Ingenieuren.
Wann stellten sich für euch erste Erfolge/ erste Hindernisse ein? Wie habt ihr diese überwunden oder wahrgenommen?
Recht schnell wurde uns jedoch klar, dass wir mit den technischen und architektonischen Fragen viel zu weit vorgegriffen haben. Man kann keine Sanierung sinnvoll planen, wenn man nicht weiß, wie das Gebäude später genutzt werden soll, was darin stattfinden soll. Der Strukturreformprozess innerhalb der Kirche, der eine Reaktion auf die sinkenden Mitgliederzahlen und entsprechend sinkende Kirchensteuereinnahmen ist, kam hinzu, ebenso der Anstieg der Energiepreise. Auf einmal stand die Frage im Raum: brauchen wir das Gebäude überhaupt noch? Sollten wir es nicht besser abgeben oder anders nutzen? Können wir uns das noch leisten? Können wir Räume mit anderen Gruppen im Ort teilen?
Uns wurde klar, dass die Gemeinden zunächst klären müssen, welche Gebäude sie für kirchliche Zwecke in Zukunft brauchen und wie sie auch anders genutzt werden können. Dazu muss man seinen Bedarf klären, seine Zukunft als Kirche im Ort neu denken, bevor man irgendeinen Bauplan oder ein Finanzkonzept machen kann.
Hier haben wir ein Instrumentarium entwickelt, was den Verantwortlichen hilft, sich einen Überblick über ihre Gebäude zu verschaffen, Prioritäten zu setzen und dann fundierte Entscheidungen zu treffen. Ende des Jahres wollen wir dazu eine Veröffentlichung unserer Erfahrungen herausgeben.
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